In der goldenen Morgenstund‘ des 30. Juli brach der Evangelische Kirchenchor mit 49 Reiselustigen zu einem 3-tägigen Ausflug nach Oberammergau und Tirol auf. Aber das Leiden fing schon an, bevor die eigentliche Passion begonnen hatte: anhaltender Regen überschattete Fahrt und Ankunft. Glücklicherweise sollte das kein Problem darstellen, denn für Bühne und Zuschauerränge gab es Überdachungen.
Als wollte der Himmel auf das versöhnliche Ende durch die Auferstehung Jesu hindeuten riss jedoch wenige Minuten vor Spiel-beginn die Wolkendecke auf und gab die Sonnen-strahlen frei, was sich auch die folgenden Tage nicht mehr änderte. Wegen Überbuchung der Kategorie 2 konnten alle Reiseteilnehmer auf Kosten des Veranstalters Karten der ersten Kategorie in Empfang nehmen. Trotz dieser guten Plätze waren Textbuch und Opernglas dienliche Helfer.
Im imposanten 4700 Personen fassenden Passionsspielhaus beeindruckten vor allem die monumentalen Massen-szenen, bei denen hunderte Menschen – ausschließlich gebürtige oder seit 20 Jahren wohnhafte Oberammer-gauer mit Mitwirkungsberechti-gung samt Getier die dramatischen Geschehnisse um Jesu Kreuzigung nachstellten und mit fantastisch illuminierten lebenden Bildern aus dem Alten Testament verknüpften. Sogar unser Gastwirt des Abendessens war als Henker auf der Bühne zu sehen. Ein 75 Personen Orchester und ein glanzvoller Chor begleiteten die 5 1/2-stündige Aufführung. Mit leicht eingerosteten Gelenken ging es zurück ins 4- Sterne-Plus Hotel „Bergresort Seefeld“, wo man sich komfortabel bettete.
Höhepunkt des kommenden Tages war die Fahrt mit der originalen Zillertaler Dampflok nach Mayrhofen bei bestem Wetter. Nicht nur Nostalgiefans genossen Dampf inhalierend die Fahrt im offenen Eisenbahnwaggon durch das herrliche Alpenpanorama. Nach einigen Liedern im malerischen Städtchen sorgte ein spontanes Dirndl-Schaulaufen zweier Sängerinnen für Erheiterung.
Den Nachmittag nutzten viele für einen Spaziergang durch Seefeld und seine Berglandschaft, andere schöpften im Bademantel wandelnd das erstklassige Wellness- und Spa-Angebot des Hotels von 3 Schwimmbädern und bei Sekt im Whirlpool aus. Mit vielen Liedern ging der Abend in geselliger Runde zu Ende.
Bevor man am nächsten Tag die Rückreise antrat, wartete noch Innsbruck, dessen Sehenswürdigkeiten während der Fahrt im offenen Fiaker bestaunt wurden. Ein letzter und willkommener Zwischenstopp war der typisch urige Biergarten im Herrsching am Ammersee, der alle Reiseteilnehmer nochmals in Urlaubsstimmung versetzte. Wir hoffen, dass nicht nur bei der Dampflokfahrt der "Funke" des Kirchenchors übergesprungen ist!